Rumpelstilzchen
Es war einmal ein Königspaar
sein Sohn, der Prinz, so traurig war.
Der Haushofmeister tat das Beste,
er holte Gaukler zu dem Feste
und lud aus fremden Ländereien
Prinzessinnen den Prinz zu freien.
Prinz Heinrich zieht´s zur Jagd hinaus
er findet bald des Müllers Haus
verliebt sich dort in die Marie
zur Frau ins Schloss begehrt er sie
die Müllerin erkennt das Glück
erzählt Marie spinnt Gold am Stück
Der Haushofmeister höret dies
und bringt Marie ins Schloss ganz fies.
Dort wartet arm und total gierig
die Königin, sie ist recht schwierig.
Der Prinz schon in Marie verschossen
merkt nicht, was Mutter hat beschlossen
Ins Verlies kommt nun Marie
„Aus Stroh mach Gold, sonst bist du hi.“
Verzweifelt weint die junge Maid,
Als ein Männlein ihr erscheint
Für einen Ring von schmaler Pracht
aus Stroh der Mann hat Gold gemacht
Die Königin von Gier verzehrt
am Tage fordert Gold vermehrt
Für die Kette in der zweiten Nacht
noch mal das Wunder wird vollbracht
Nichts mehr zu tauschen in der dritten Nacht
verspricht Marie ihr Kind, gebt Acht!
Das Männlein daraufhin ganz fleißig
spinnet Gold bis acht Uhr dreißig
Geheiratet wird flott und schnell
wie in Märchen generell
Ihr Kind, geboren und getauft
Marie hat Angst, sie hat es ja verkauft
Schon kommet er, des Waldes Mann,
erinnert ans Versprechen dann.
Verzweiflung und Trauer am Hof sind groß,
drei Tage gibt der Mann jetzt bloß
herauszufinden seinen Namen.
Sonst Kind ist seins - und Aus und Amen
Boten werden ins Land gesendet ,
wo das Männlein vom nahen Sieg verblendet
tanzt ums Feuer tief im Wald.
Es wird belauscht - und schon bald
Marie jetzt seinen Namen kennt
und am dritten Tage den auch nennt:
„Rumpelstilzchen“ verärgert und verblüfft
tobt und verschwindet ohne Lift.
Für alle, die Moral im Märchen suchen:
Willst du was vom großen Kuchen,
so lüge nicht, das tut nicht gut,
Menschen bringst in höchste Not.
Zufriednes Leben tief im Wald
ist besser als der Prachterhalt.